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Osteopathie - Osteotherapie, was ist das?

Osteopathie, eigentlich müsste es Osteotherapie heißen, denn der Therapeut arbeitet meistens an den Knochen. Landläufig wird von „renken“ gesprochen. Doch eingerenkt wird bei der Osteopathie nichts, das ist ein Feld der Chirurgie.

Aber was ist dann Osteopathie?

Der Körper weist viele bewegliche Strukturen auf, wovon die wichtigsten sicherlich die Gelenke sind. Diese bewegen sich nicht von alleine, sondern werden von Muskeln unterstützt und gelenkt. Die Muskulatur kann durch die verschiedensten Einflüsse verletzt, überanstrengt und verspannt werden. Ist ein Muskel erst einmal verspannt kann das zugehörige Gelenk in der Bewegung so eingeschränkt werden, dass man hier von einer Blockade spricht. Diese Blockaden erkennt der Osteopath und behandelt den zugehörigen Muskel, um somit die Blockade zu lösen. Danach ist die volle Beweglichkeit wieder hergestellt und der Körper kann sich wieder uneingeschränkt bewegen.

Zur Lösung der Blockaden gibt es verschiedene Techniken. Die stärkste davon ist die Manipulation, bei der schnelle Bewegungen des blockierten Gelenkes durchgeführt werden. Diese Methode wird im Volksmund gern als „Einrenken“ bezeichnet. Medizinisch betrachtet hat aber ein ausgerenktes Gelenk den Gelenksbereich verlassen wie z.B. eine ausgekugelte Schulter. In diesem Fall handelt es sich nicht mehr um eine Blockade, sondern da ist der Schaden wesentlich größer.

Der Körper weist aber noch wesentlich mehr bewegliche Strukturen auf als Gelenke. So bewegt sich z.B. bei jedem Atemzug die Lunge. Durch diese Lungenbewegung bewegt sich das Zwerchfell und dadurch wiederum der gesamte Bauchraum. Auch die Därme sind untereinander beweglich, genauso wie die Leber, Milz, Nieren, Eierstöcke oder Hoden. Im Gegensatz zur Chiropraktik werden in der Osteopathie nicht nur die knöchernen Gelenke betrachtet.

Der Osteopath

Im tiermedizinische Bereich gibt es keine geschützte Berufsbezeichnung für Osteopathen, Chiropraktiker, Tierheilpraktiker, Tierpsychologen oder Tierbehandler. Der einzige staatlich geregelte Beruf in der Behandlung von Tieren ist der Tierärztliche Beruf. Somit kann sich außer Tierarzt jeder einen der oben genannten Begriffe zulegen, eine Qualitätskontrolle erfolgt nicht.

Der Tierarzt muss in seiner Ausbildung grundlegende Kenntnisse in Anatomie, Physiologie und den Krankheiten der Tiere erlernen. Kenntnisse in der Osteopathie werden leider noch nicht gelehrt, diese Kenntnisse müssen also anderswo erworben werden. Da es keine staatlich anerkannten Ausbildungen gibt ist es schwierig, eine Qualitätskontrolle der Ausbildungen, die auf dem „Markt“ angeboten werden, vorzunehmen. Allerdings gibt es eine Ausbildungsstätte, die ihre Ausbildung der Tierärztekammer vorgelegt hat und die Anerkennung gewonnen hat. Das ist das Deutsche Institut für Pferde-Osteopathie (DIPO). Eine Ausbildung erfolgt dort nur für Mediziner und Physiotherapeuten, um eine Mindestqualifikation zu gewährleisten.

FN (Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V.)

Auch die FN hat eine Anerkennung für Physiotherapeuten entwickelt, überprüft allerdings nicht die Qualität der physiotherapeutischen Ausbildung. Jedoch wird bei der FN das Basiswissen der Pferdehaltung geprüft und beurteilt sowie der Umgang mit Pferden und die Grundlagen der Ausbildung. Zumindest bietet diese Zeugnis also die Gewissheit, dass Pferdeverstand vorhanden ist.

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